Ich glaube, wir alle kennen das Problem: man steht vor dem Kleiderschrank und weiß nicht, was man anziehen soll, obwohl der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt. So geht es auch mir teilweise. Deshalb habe ich mich etwas mit dem Capsule-Wardrobe-Prinzip auseinandergesetzt und möchte euch heute zeigen, wie ihr in 6 Schritten zur Capsule Wardrobe gelangen könnt.
Was ist ein Capsule Wardrobe?
Unter einem Capsule Wardrobe versteht man einen Kleiderschrank, der nur aus wenigen Teilen besteht, die sich untereinander sehr gut kombinieren lassen, so dass man nicht viele Stücke braucht, aber trotzdem unterschiedliche Outfits zaubern kann. Das Motto lautet “weniger ist mehr”! Ich muss hier gleich sagen, dass mein Kleiderschrank nicht “hardcore” capsule ist, da die Auswahl nicht extrem minimal ist. Aber ich achte schon seit mehreren Jahren darauf, nur Stücke zu kaufen, die sich mit dem Rest meines Kleiderschranks leicht kombinieren lassen und nur Stücke zu kaufen, die ich wirklich oft tragen werde bzw. noch nicht besitze.
Für mich bedeutet “Capsule Wardrobe”, dass man eine gute Auswahl an Stücken hat, die man untereinander sehr gut kombinieren kann. Die Auswahl besteht zwar zum Großteil aus klassischen Must-Have-Stücken, aber ein paar Trendteile helfen meiner Meinung nach dabei, die Looks aufzuwerten.
In 6 Schritten zur Capsule Wardrobe
1.) Kleiderschrank ausmisten
Der erste Schritt besteht darin, den Kleiderschrank gründlich auszumisten. Hierzu hatte ich einen Beitrag verfasst, deshalb werde ich hier nicht ins Detail gehen. Falls ihr Tipps bzgl. Kleiderschrank ausmisten lesen wollt, dann schaut gerne hier vorbei.
2.) Ordnung & System in den Kleiderschrank bringen
Ordnung ist das A und O in einem Kleiderschrank. Es hilft nicht nur dabei einen Überblick zu bewahren, sondern vereinfacht das Kleiden tagtäglich und es sieht auf jeden Fall viel schöner aus. Natürlich ist es euch überlassen, wie ihr Ordnung schafft. In meinem Schrank ist alles nach Farben und Typen sortiert. Ich fange an mit schwarzen T-Shirts, dann geht’s weiter mit schwarzen Camisoles, Sommertops und Kleider, dann geht es weiter mit den braunen T-Shirts, usw. Meine Blusen und Cardigans hängen auf der anderen Seite genau nach dem selben Prinzip. Das gleiche gilt auch für meine Jeans, Pullis, Mäntel usw. Somit weiß ich, wo ich suchen muss, wenn ich ein schwarzes T-Shirt brauche etc.
Für mich gehören auch gleiche Kleiderbügel zur Ordnung, denn nur so sieht ein Kleiderschrank meiner Meinung nach wirklich ordentlich aus. Dünne Samtbügel verwende ich am liebsten, da sie sehr platzsparend sind und nichts runterrutscht.
Für Unterwäsche, Socken, Accessoires wie Hauben, Handschuhe und Co. eigenen sich kleine Boxen und Körbe sehr gut. Somit kann man alles je nach Kategorie in Körbe ordnen und man bewahrt leichter einen Überblick.
3.) Capsule Wardrobe Planen
Wichtig ist natürlich auch zu wissen, was ihr in eurem Capsule Kleiderschrank haben wollt. Wenn ihr euren Stil kennt, dann dürfte dieser Schritt nicht schwer sein. Schreibt euch auf, aus welchen Teilen euer Kleiderschrank bestehen soll. Anschließend vergleicht ihr die Liste mit eurem bestehenden Kleiderschrank. Stücke, die ihr bereits besitzt und mit denen ihr zufrieden seid, könnt ihr gleich von der Liste abhaken. Stücke die euch noch fehlen und nicht in eurem Kleiderschrank fehlen dürfen, notiert ihr euch auf. Wichtig ist es, dass ihr euch beim shoppen auf genau diese fehlenden Teile konzentriert.
Falls euer Kleiderschrank aus vielen Farben besteht, dann könnt ihr diesen Punkt ignorieren. Aber falls euer Schrank so aussieht wie meiner und hauptsächlich aus schwarzen, weißen, beigefarbenen, braunen also aus Erdtönen besteht, dann könnt ihr euch überlegen, welche Farbe ihr eventuell einfügen wollt, um für etwas Farbe zu sorgen. Bei mir ist diese Farbe vor allem rot. Ich kombiniere meine Erdtöne beispielsweise mit roten Schuhen oder anderen roten Akzenten.
4.) Bewusst und geplant einkaufen
Der nächste Schritt ist, die fehlenden Teile zu besorgen. Das muss natürlich nicht bei einem Einkauf geschehen und davon würde ich auch stark abraten. Die Stücke, die ihr für euren Schrank besorgt, sollten wirklich Stücke sein, die ihr liebt, die sich super mit dem Großteil eures Kleiderschranks kombinieren lassen und die eine gute Qualität haben. Ich würde euch von Teilen, die aus Polyester bestehen eher abraten, da es sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt sehr schädlich ist und die Qualität ist leider auch nicht sehr gut.
Macht euch wirklich eine Liste von den Dingen die ihr braucht. Model, Farbe, Stoff. Somit vereinfacht ihr euch das Shoppen und es bewahrt euch auch vor Fehlkäufen.
5.) Trendteile als Hingucker besorgen
Wie ich bereits erwähnt habe, sind mir Trendteile in meinem Schrank auch sehr wichtig. Auch wenn ich klassische Stücke, die ich jahrelang tragen kann bevorzuge, sind es die Trendteile, die für das gewisse Etwas sorgen. Hier würde ich euch empfehlen, günstigere Versionen zu kaufen, da man nie weiß, wie lange ein Trend bestehen bleibt. Somit könnt ihr Designer bzw. hochwertige Stücke mit günstigeren Stücken kombinieren. Ich mag diesen Mix immer sehr gerne. Aber auch hier wieder darauf achten, dass die Stücke hochwertig aussehen. Es gibt wirklich auch günstigere Stücke, die sehr hochwertig und teuer aussehen. Man muss nur ein Gefühl dafür bekommen.
6.) Regeln setzen
Sowohl während der Zusammensetzung eures Kleiderschranks als auch danach, ist es wichtig Regeln zu setzen. Eines dieser Regel könnte zum Beispiel lauten, dass nach jedem neuen Stück, das in euren Kleiderschrank einzieht, ein altes sich verabschieden muss. Somit geht man sicher, dass der Kleiderschrank nie zu voll wird. Eine Regel, die ich mir aufgestellt habe, lautet keine Stücke aus Polyester zu kaufen. Eine Regel könnte auch lauten, von keinem Stück ein zweites zu kaufen. Wenn man beispielsweise eine schwarze Jeans hat, keine weitere schwarze Jeans kaufen usw. Hier müsst ihr entscheiden, welche Regeln für euch geeignet sind.
“Weniger ist Mehr”
Ich blogge schon seit Jahren über Mode und teile meistens 3x die Woche meine Looks mit euch. Früher war mein Schrank wirklich immer voll und ich hatte das Gefühl immer Looks shooten zu müssen, die aus neuen Stücken bestehen und somit wurde mein Schrank immer größer und größer. Aber mir wurde dann bewusst, dass diese Looks nicht meinem Stil entsprechen und sie machten mich nicht glücklich. In den letzten Jahren, kaufe ich wirklich bewusster ein und mein Schrank besteht zu 100% aus Stücken die ich liebe, sehr oft trage und mich zu 100% wiederspiegeln. Wenn ihr mir schon länger folgt, dann werdet ihr auch sehen, dass ich wirklich jedes Stück sehr oft und sehr unterschiedlich kombiniere.
Ich erzähle euch das, um auch euch dazu zu animieren. Denn man braucht nicht immer neue Teile, um tolle Looks zu kreieren und abwechslungsreich zu sein. Meist reichen ein paar kleine Handgriffe. Ich hoffe, meine “In 6 Schritten zur Capsule Wardrobe”-Tipps können euch behilflich sein.